Laut einer Umfrage des Weltwirtschaftsforums planen 41 % der globalen Unternehmen, aufgrund der Fortschritte in der künstlichen Intelligenz (KI) bis 2030 einen Personalabbau durchzuführen. Die Umfrage deutet auf einen Trend zu erheblichen Veränderungen in der Belegschaft hin, da Unternehmen zwischen 2025 und 2030 versuchen, KI in ihre Strategien zu integrieren.
Das Weltwirtschaftsforum Bericht zur Zukunft der Arbeitsplätze zeigt, dass 77 % der befragten Unternehmen beabsichtigen, ihre vorhandenen Arbeitskräfte für die Arbeit mit KI-Systemen umzuschulen und weiterzubilden. Im Gegensatz zu früheren Berichten gehen die diesjährigen Ergebnisse nicht davon aus, dass KI sich insgesamt positiv auf die Schaffung von Arbeitsplätzen auswirken wird.
Ungefähr 70 % der Unternehmen sind bestrebt, Mitarbeiter mit Fachkenntnissen im Design und der Entwicklung von KI-Tools einzustellen, während 62 % darauf abzielen, Personen einzustellen, die in der Lage sind, effektiv mit KI-Technologien zu interagieren. Der Bericht hebt die Auswirkungen generativer KI auf den Arbeitsmarkt hervor, insbesondere auf administrative und kreative Rollen.
Die Technologiebranche wurde von Geisterjobs geplagt
Positionen wie Postangestellte, Chefsekretäre und Gehaltsabrechnungssachbearbeiter werden aufgrund der KI-Integration voraussichtlich die deutlichsten Rückgänge verzeichnen. Insbesondere Grafikdesigner und Rechtssekretäre werden zum ersten Mal als eine der Stellen genannt, die am schnellsten zurückgehen, was auf die zunehmende Fähigkeit der KI zur Ausführung wissensbasierter Aufgaben zurückzuführen ist.
Der Bericht unterstreicht, dass sich Unternehmen auf die Schaffung eines KI-gestützten Arbeitsplatzes konzentrieren, der die menschlichen Fähigkeiten verbessert, anstatt menschliche Arbeitskräfte vollständig zu ersetzen. Der Schwerpunkt liegt auf der Mensch-Maschine-Zusammenarbeit und zeigt die anhaltende Relevanz menschzentrierter Fähigkeiten.
Weitere Erkenntnisse aus dem Bericht
Makroökonomische Trends:
- Fünf Haupttreiber der Arbeitsmarkttransformation:
- Technologischer Wandel: Die Erweiterung des digitalen Zugangs (60 % der Arbeitgeber), KI und Informationsverarbeitung (86 %) sowie Robotik (58 %) sind die wichtigsten Transformationstrends.
- Grüner Übergang: Die Eindämmung und Anpassung an den Klimawandel beeinflussen die Unternehmenstransformation und treiben die Rolle in den Bereichen erneuerbare Energien und Umwelttechnik voran.
- Geoökonomische Fragmentierung: Verschärfte Handelsbeschränkungen und Subventionen wirken sich auf 34 % der Unternehmen weltweit aus, insbesondere in Branchen wie Bergbau und Automobilindustrie.
- Demografische Veränderungen: Alternde Bevölkerungen schaffen Nachfrage nach Stellen im Gesundheitswesen, während wachsende Bevölkerungsgruppen im erwerbsfähigen Alter in einkommensschwächeren Volkswirtschaften Stellen im Bildungsbereich fördern.
- Wirtschaftliche Unsicherheit: Inflation und Lebenshaltungskosten bleiben zentrale Sorgen und betreffen 50 % der befragten Unternehmen.
Beschäftigungswachstum und -rückgang:
- Bis 2030 wird ein Nettobeschäftigungswachstum von 78 Millionen Arbeitsplätzen prognostiziert, wobei 170 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen, aber 92 Millionen verdrängt werden.
- Zu den am schnellsten wachsenden Rollen gehören:
- Technologiebezogen: KI-Spezialisten, Datenanalysten, Softwareentwickler.
- Rollen für den grünen Übergang: Ingenieure für erneuerbare Energien, Umweltingenieure.
- Am stärksten rückläufige Rollen:
- Büroaufgaben: Verwaltungsassistenten, Kassierer, Dateneingabesachbearbeiter.
- Wissensbasierte Rollen: Anwaltssekretäre und Grafikdesigner dank Automatisierung und generativer KI.
Ausblick auf die Fähigkeiten:
- Am schnellsten wachsende Fähigkeiten: KI und Big Data, Cybersicherheit, technologische Kompetenz, Belastbarkeit, Flexibilität und kreatives Denken.
- Fähigkeitsinstabilität: Schätzungen zufolge werden 39 % der aktuellen Kompetenzen bis 2030 veraltet sein.
- Umschulung und Weiterqualifizierung: 59 % der weltweiten Arbeitskräfte benötigen Schulungen, wobei der Schwerpunkt auf digitalen und grünen Kompetenzen liegt.
Personalstrategien:
- Barrieren: Qualifikationsdefizite sind das größte Hindernis für den Wandel und werden von 63 % der Arbeitgeber genannt.
- Anziehungskraft auf Talente: 64 % der Arbeitgeber legen Wert auf die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter sowie auf wirksame Umschulungsinitiativen.
- Vielfalt und Inklusion: DEI-Initiativen haben zugenommen: 83 % der Arbeitgeber weltweit übernehmen sie, verglichen mit 67 % im Jahr 2023.
Technologischer Wandel und KI:
- Die Einführung generativer KI hat sich seit 2022 verachtfacht, was zu einer Nachfrage nach Fähigkeiten im Bereich Prompt Engineering und KI-Integration führt.
- Die Automatisierung wird die Beteiligung menschlicher Aufgaben von 47 % im Jahr 2025 auf 33 % im Jahr 2030 reduzieren und die Grenzen der Mensch-Maschine-Zusammenarbeit verschieben.
Grüner Übergang:
- Grüne Arbeitsplätze zeichnen sich durch Widerstandsfähigkeit aus, und es werden zahlreiche Stellen in den Bereichen erneuerbare Energien und Klimaschutz eingestellt.
- Die Nachfrage nach grünen Kompetenzen übersteigt das Angebot, weshalb nachhaltiges Fachwissen und Schulungen Vorrang haben müssen.
Demografische und regionale Unterschiede:
- Volkswirtschaften mit niedrigerem Einkommen verzeichnen ein höheres Wachstum der Erwerbsbeteiligung, das auf die jüngere Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zurückzuführen ist.
- Länder mit hohem Einkommen stehen vor Herausforderungen durch eine alternde Bevölkerung, die die Automatisierung und den Ausbau der Arbeitskräfte vorantreibt.
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