Am 18. Dezember 2024 senkte die Federal Reserve ihren Leitzins um einen Viertelprozentpunkt. Dies ist die dritte Senkung in Folge und senkt den Tagesgeldsatz auf eine Zielspanne von 4,25 % bis 4,50 %. Die Entscheidung fällt vor dem Hintergrund einer stabilen Inflation und eines soliden Wirtschaftswachstums und signalisiert eine Neuausrichtung der Geldpolitik der Fed.
Die Federal Reserve senkt den Zinssatz auf einen Bereich von 4,25 % bis 4,50 %
Der Entscheidung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve folgten frühere Senkungen im September (50 Basispunkte) und November (25 Basispunkte), wodurch die Zinssätze seit September insgesamt um einen ganzen Prozentpunkt gesenkt wurden. Während die Zinssenkung die Wirtschaftstätigkeit ankurbeln soll, indem sie die Kreditaufnahme verbilligt, wies Vorsitzender Jerome Powell darauf hin, dass die Fed nun eine vorsichtigere Haltung einnimmt. Er erklärte: „Mit der heutigen Maßnahme haben wir unseren Leitzins um einen ganzen Prozentpunkt gegenüber seinem Höchststand gesenkt, und unser geldpolitischer Kurs ist jetzt deutlich weniger restriktiv.“ Powell betonte die Notwendigkeit einer sorgfältigen Einschätzung für die Zukunft, da die Inflation weiterhin über dem 2-Prozent-Ziel der Fed liegt.
Trotz der Senkung deutete die Fed an, dass sie die Zinsen im Jahr 2025 möglicherweise nur noch zweimal senken wird, wobei weitere Senkungen in den Jahren 2026 und 2027 erwartet werden. Der prognostizierte langfristige neutrale Leitzins ist auf 3 % gestiegen, was eine leichte Korrektur gegenüber früheren Schätzungen widerspiegelt. Darüber hinaus hob der Ausschuss seine Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Gesamtjahr 2024 auf 2,5 % an, was einen halben Prozentpunkt höher ist als frühere Prognosen, rechnet jedoch mit einer Verlangsamung auf 1,8 % in den Folgejahren.
- Der Arbeitsmarkt bleibt relativ stabil, die Arbeitslosenquote wird in diesem Jahr voraussichtlich auf 4,2 % sinken.
- Im Gegensatz dazu wurden die Inflationsschätzungen sowohl für die Gesamt- als auch für die Kernindikatoren auf 2,4 % bzw. 2,8 % nach oben korrigiert, was die Besorgnis über einen anhaltenden Inflationsdruck verstärkt.
- Die Entscheidung zur Zinssenkung fällt, obwohl die Wirtschaft im vierten Quartal voraussichtlich um 3,2 % wachsen wird, was auf eine Divergenz zwischen traditionellen makroökonomischen Indikatoren und geldpolitischen Maßnahmen hindeutet.
Die Marktreaktion auf die Ankündigung der Fed erfolgte schnell: Der Dow Jones Industrial Average fiel um mehr als 1.100 Punkte und die Renditen von Staatsanleihen stiegen stark an. Diese Volatilität deutet darauf hin, dass die Anleger hinsichtlich der Fähigkeit der Fed, die Zinsen weiter zu senken, skeptisch sind. Die Futures-Preise deuten auf eine geringere Aussicht auf weitere Zinssenkungen im Jahr 2025 hin, was die Unsicherheit auf den Märkten über die künftigen Maßnahmen der Fed widerspiegelt.
Von den Kreditgebern wird erwartet, dass sie auf diese Veränderungen vorsichtig reagieren. Während eine Senkung des Federal Funds Rate in der Regel auf eine Chance für niedrigere Hypothekenzinsen hindeutet, warnen Experten, dass die Auswirkungen möglicherweise eher schleichend als unmittelbar eintreten. Die jüngsten Änderungen führen möglicherweise nicht zu erheblichen Reduzierungen für Kreditnehmer, da die Kreditgeber ihre Angebote wahrscheinlich bereits in Erwartung der Maßnahmen der Fed angepasst haben.
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Die Komplexität der Beziehung zwischen der Fed-Politik und den Hypothekenzinsen verdeutlicht die Komplexität der aktuellen Wirtschaftslage. Obwohl ein niedrigerer Federal Funds Rate in der Regel zu niedrigeren Hypothekenzinsen führen kann, beeinflussen mehrere Faktoren die tatsächlichen Kreditkosten. Kreditgeber berücksichtigen ein breites Spektrum an Wirtschaftsindikatoren, was bedeutet, dass die Hypothekenzinsen trotz der Zinssenkungen der Fed hoch bleiben könnten.
Die bescheidene Senkung um 25 Basispunkte im Dezember steht in scharfem Kontrast zu den größeren Anpassungen im September, als die Hypothekenzinsen nach einer Senkung um 50 Basispunkte deutlich sanken. Während die jüngste Senkung potenziellen Kreditnehmern Hoffnung geben könnte, ist nicht garantiert, dass sie zu einer spürbaren Senkung der Hypothekenzinsen führt. Viele Kreditgeber haben die erwartete Zinssenkung möglicherweise bereits eingepreist, so dass kaum Spielraum für sofortige Anpassungen bleibt.
Darüber hinaus spielen externe wirtschaftliche Bedingungen wie anhaltende Inflation, Arbeitslosenquoten und Staatsanleiherenditen weiterhin eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Hypothekenkosten. Die jüngsten Anstiege der Hypothekenzinsen in den letzten Monaten unterstreichen, dass die Markttrends auch ohne eine Fed-Sitzung weiterhin auf umfassendere wirtschaftliche Veränderungen reagieren.
Die vorsichtige Haltung der Fed spiegelt auch ihre anhaltenden Bemühungen wider, die Inflationskontrolle mit dem Wirtschaftswachstum in Einklang zu bringen. Powell bemerkte: „Wir müssen uns Zeit nehmen, nicht überstürzen und eine sehr sorgfältige Bewertung vornehmen.“ Zukünftige Finanzpolitiken könnten diese Einschätzung erschweren, insbesondere wenn neue politische Maßnahmen entstehen.
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