Super Micro Computer (SMCI.O) steht vor großen Herausforderungen, nachdem das Unternehmen einen Brief von Nasdaq bezüglich seiner verspäteten Finanzberichte erhalten hat Reuters. CEO Charles Liang äußerte sich optimistisch, dass das Unternehmen nach einem Wirtschaftsprüfungsskandal nicht von der Börse genommen werden kann, während er gleichzeitig die Einreichung der erforderlichen Unterlagen bis zum 25. Februar 2024 vorbereitet. Das einst 67-Milliarden-Dollar-Unternehmen verzeichnete aufgrund der steigenden Nachfrage nach KI-Infrastruktur einen Anstieg des Aktienwerts, kämpft nun aber mit von Ernst & Young aufgedeckten Governance-Bedenken.
Super Micro Computer steht vor einem möglichen Delisting an der Nasdaq
In einer detaillierten Überprüfung wies Ernst & Young Anfang des Jahres auf Probleme mit der Governance und den internen Kontrollen von Super Micro über die Finanzberichterstattung hin. Dies veranlasste den Vorstand des Unternehmens, eine Untersuchung durch einen Sonderausschuss einzuleiten. Obwohl das Komitee zu dem Schluss kam, dass die Anliegen von Ernst & Young keine substanzielle Unterstützung erhielten, stellte es Kommunikationslücken hinsichtlich der Wiedereinstellung ehemaliger Mitarbeiter fest. Liangs Zuversicht zeigte sich während der Reuters NEXT-Konferenz, bei der er den Interessengruppen zeitnahe Offenlegungen versicherte. Die Fertigstellung der erforderlichen Finanzberichte ist von entscheidender Bedeutung, da Super Micro kürzlich eine Mitteilung erhalten hat, die auf die Auswirkungen einer Nichteinhaltung der Berichtsfrist hinweist.
Die Schwierigkeiten des Unternehmens haben einige Analysten nicht abgeschreckt, insbesondere die von JP Morgan, die eine anhaltende Nachfrage nach den Servern von Supermicro feststellten. Während das Unternehmen die Aktie weiterhin untergewichtet, nennt es robuste Auftragseingänge und Pläne zur Einführung neuer Produkte im Jahr 2025 als positive Indikatoren. Das einjährige Kursziel von JP Morgan von 23 US-Dollar pro Aktie deutet jedoch auf einen erheblichen Abwärtstrend von etwa 45 % im Vergleich zum aktuellen Bewertungsniveau hin.
Trotz dieser Kontroversen behauptet Super Micro, über ausreichendes Betriebskapital zu verfügen und prognostiziert einen Quartalsumsatz zwischen 5,5 und 6 Milliarden US-Dollar. Auch der Hochlauf der Blackwell-Prozessoren von Nvidia für KI-Anwendungen bietet potenzielle Wachstumschancen. Dennoch bleiben die Bedenken der Anleger bestehen, vor allem aufgrund der Schwankungen der Super Micro-Aktie nach den jüngsten Ereignissen.
Da Super Micro nach dem Rücktritt von Ernst & Young im Oktober als neuer Wirtschaftsprüfer zu BDO wechselt, hat das Unternehmen einen Plan für die Einreichung seines verspäteten 10-K-Berichts entwickelt. Nasdaq hat diesen Plan kürzlich angenommen und einen vorübergehenden Aufschub vom Delisting angeboten. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die erwarteten Offenlegungen in den kommenden Unterlagen, die die Finanzaussichten des Unternehmens weiter beeinflussen werden.
Hervorgehobener Bildnachweis: Super Micro/Unsplash