Apple sieht sich in Großbritannien einer Klage wegen des angeblichen Monopols von iCloud gegenüber, die den Technologieriesen möglicherweise 3 Milliarden Pfund (ca. 3,8 Milliarden US-Dollar) kosten könnte. Eine Verbraucherrechtsorganisation hat die Cloud-Preise und den Cloud-Zugang von Apple angefochten und behauptet, Millionen von Menschen seien durch ihre Praktiken ungerechtfertigt betroffen worden.
Welche? ist, nachdem Apple das iCloud-Monopol behauptet hat
Ein Rechtsanspruch bestand abgelegt gegen Apple durch die britische Verbrauchergruppe Welche?was etwa 40 Millionen Nutzern seines iCloud-Dienstes entspricht. Die Gruppe behauptet, dass die Praktiken von Apple einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht darstellen, da Verbraucher faktisch an die Nutzung von iCloud „gesperrt“ werden und ihnen gleichzeitig eine Vorzugsbehandlung für ihre eigenen Speicherlösungen gewährt wird. Dieser Mangel an Wettbewerb hat zu überhöhten Preisen geführt, was laut Which? bedeutet, dass britischen Verbrauchern „Abzocke“-Preise für einen im Wesentlichen dominanten Dienst in Rechnung gestellt wurden.
Der Behauptung zufolge ermutigt Apple Benutzer, sich für die Speicherung wichtiger Daten für iCloud zu entscheiden, verkompliziert jedoch gleichzeitig den Prozess für diejenigen, die konkurrierende Dienste erkunden möchten. Kunden sind beispielsweise nur eingeschränkt in der Lage, Daten mit Alternativen von Drittanbietern vollständig zu sichern. Sobald Benutzer daher das kostenlose 5-GB-Limit von iCloud überschreiten, haben sie keine andere Wahl, als ein Abonnement zu erwerben, was zunehmend zu höheren Gesamtkosten führt.
Welche? gab an, dass Apple seine iCloud-Abonnementgebühren im Jahr 2023 erheblich erhöht habe, wobei die Erhöhungen zwischen 20 % und 29 % lägen. Die durchschnittliche Entschädigung, die die Gruppe pro betroffenem Verbraucher fordert, wird auf etwa 70 £ (ungefähr 90 $) geschätzt, was im Erfolgsfall letztendlich einer kolossalen Gesamtsumme von fast 3 Milliarden £ entspricht.
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Unter dem Opt-out-Sammelklagen Ziel dieser Klage ist es, alle Verbraucher im Vereinigten Königreich zu vertreten, die seit dem 1. Oktober 2015 für iCloud-Dienste bezahlt haben. Wer sich außerhalb des Vereinigten Königreichs an der Klage beteiligen möchte, muss sich aktiv dafür entscheiden, betonte der Sprecher von Which? dass die Definition berechtigter Benutzer jeden umfasst, der in den letzten neun Jahren iCloud-Dienste genutzt oder dafür bezahlt hat.
Die rechtliche Anfechtung ist nicht die erste ihrer Art. Eine ähnliche Klage wurde eingeleitet gegen Apple im März 2024 in den USA wegen monopolistischem Verhalten auf dem Cloud-Speichermarkt. Dieses Verfahren bleibt anhängig, nachdem Apples Versuche, es abzuweisen, erfolglos blieben.
Welche? arbeitet mit der internationalen Anwaltskanzlei Willkie Farr & Gallagher zusammen, um die Klage durchzusetzen, die von Litigation Capital Management, einem globalen Akteur im Bereich der Prozessfinanzierung, finanziert wird. Die Verbrauchergruppe hat Apple öffentlich aufgefordert, die Angelegenheit gütlich beizulegen, indem sie den Kunden Rückerstattungen erstattet und iOS entgegenkommender für Cloud-Dienste von Drittanbietern macht.
Anabel Hoult, die Geschäftsführerin von Which?, wies auf die Bedeutung dieser Klage hin und erklärte: „Indem Which? zeigt großen Konzernen wie Apple, dass sie britische Verbraucher nicht ohne Konsequenzen abzocken können.“ Angesichts des aktuellen Klimas der zunehmenden Kontrolle großer Technologieunternehmen hat die Behauptung das Potenzial, wichtige Präzedenzfälle für Verbraucherrechte und Marktwettbewerb zu schaffen.
Apple hat die Behauptungen von Which? offiziell zurückgewiesen und behauptet, dass Benutzer nicht verpflichtet seien, iCloud zu verwenden, und dass viele auf eine Reihe von Diensten Dritter angewiesen seien. Das Unternehmen besteht darauf, dass es sorgfältig daran arbeitet, sicherzustellen, dass die Datenübertragung unabhängig vom Anbieter reibungslos verläuft. Apple behauptet insbesondere, dass fast 50 % seiner Kunden kein iCloud+-Abonnement benötigen, und behauptet, dass ihre Preise mit denen anderer Cloud-Speicheroptionen übereinstimmen.
Der nächste entscheidende Schritt in dieser Rechtssaga wartet auf die Entscheidung des Wettbewerbsberufungsgerichts darüber, ob Welche? kann als Klassenvertreter für Verbraucher auftreten. Diese Entscheidung wird die Zukunft der Klage bestimmen und könnte breitere Diskussionen über Wettbewerb und Verbraucherschutz in der Technologiebranche beeinflussen.
Während sich der Rechtsstreit entfaltet, wird deutlich, dass Big Tech hinsichtlich seiner Marktbeherrschung und Preisstrategien zunehmend unter Druck steht. Im Anschluss an eine Reihe jüngster Maßnahmen zur Durchsetzung des Kartellrechts weltweit dient diese Klage als ein weiteres Kapitel im laufenden Dialog über Fairness im digitalen Markt.
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